FAQ - Medizinische Aspekte
Lungenkrebs ist in der EU die häufigste durch Krebs bedingte Todesursache. In Ungarn gehen 27% aller tödlichen Krebserkrankungen auf Lungenkrebs zurück – dies ist der höchste Wert in der EU. Portugal weist mit 15% den niedrigsten Anteil auf. Österreich liegt laut Eurostat-Daten aus dem Jahr 2014 mit 19% leicht unter dem EU-Durchschnitt von 21%. Das liegt aber auch aus unserer Sicht daran, dass wir in Österreich eine ausgezeichnete medizinische Versorgung haben.
Es ist nun einmal Faktum, dass ein Drittel aller Krebserkrankungen auf Rauchen zurückzuführen ist. Generelle Rauchverbote in anderen EU-Ländern haben gezeigt, dass damit Herzinfarkte, Atemwegserkrankungen, Angina pectoris sowie die Frühgeburtenrate und die Anzahl der zu kleinen Neugeborenen (small for date) reduziert werden konnten.
17 von 28 EU-Staaten haben derzeit eine gesetzliche Regelung für einen umfassenden Nichtrauchschutz. In den übrigen EU-Staaten herrschen Rauchverbote mit Ausnahmen (Raucherräume), die aber, etwa wie in Italien, aufgrund der strikten Auflagen nicht in Anspruch genommen werden und somit einem generellen Rauchverbot gleichkommen.
Laut den aktuellsten OECD-Daten rauchen 24,3% der österreichischen Bevölkerung täglich. Bei den Männern sind das 26,5%, bei Frauen 22,1%. Damit sind vor allem Frauen in Österreich europaweit die traurige Nummer 1. Bei den Jugendlichen liegen wir mit 14,5% (14% weiblich, 15% männlich) weit über dem OECD-Durchschnitt (11,7%).
Laut den aktuellsten OECD-Daten rauchen 24,3% der österreichischen Bevölkerung täglich, damit belegen wir den drittschlechtesten Platz in der EU. Zum Vergleich dazu beträgt der OECD-Schnitt 18,4%. Nur Griechenland (27,3%) und Ungarn (25,8%) sind schlechter als wir. Österreich ist auch das Land mit den meisten Raucherinnen in Europa (22,1%). Auch bei Männern belegen wir mit 26,5% einen Top-Platz. Bei den Jugendlichen belegen wir ebenfalls einen Platz im vorderen Spitzenfeld (14,5%) und liegen damit weit über dem OECD-Durchschnitt (11,7%).
Herzinfarkte, Atemwegserkrankungen, Angina pectoris sowie die Frühgeburtenrate und die Anzahl der zu kleinen Neugeborenen (small for date) sind nur einige der schweren Krankheiten, die aufgrund von Rauchen auftreten können.
Im Tabakgesetz werden alle Produkte auch hinsichtlich des Nichtraucherschutzes gleichbehandelt.
Ja, die Folgen des Rauchens können erwiesenermaßen tödlich sein.
Nein, eine gesunde Ernährung kann die möglicherweise tödlichen Folgen des Rauchens nicht aufheben.
Nein, Sport kann die möglicherweise tödlichen Folgen des Rauchens nicht aufheben.
Mehr als 4000 schädliche chemische Substanzen sind im Zigarettenrauch enthalten, darunter giftige Substanzen wie z.B. Blausäure, Ammoniak, Formaldehyd, Kohlenmonoxid. Mehr als 50 davon sind krebserregend, wie z.B. Nor-Nikotin, Ammoniak, Blausäure, Benzapyren, Cadmium, Formaldehyd und das radioaktive Isotop Polonium 210.
Das Gefährliche am Passivrauch ist das ungewollte Einatmen des sogenannten Nebenstromrauchs (der von der glimmenden Zigarette ungefiltert an die Umgebung abgegeben wird) bzw. des vom Raucher ausgeatmeten Hauptstromrauches. Der Raucher selbst bekommt den konzentrierten Hauptstromrauch ab, der Nichtraucher den Nebenstromrauch. Passivrauch (Second-Hand-Smoke) enthält, wie der Hauptstromrauch, nicht nur gasförmige toxische Substanzen, sondern auch Rauchpartikel (= Tabakfeinstaub) und flüchtige organische Verbindungen. Diese weniger als 10 Mikrometer kleinen Partikel sind deswegen so gefährlich, weil sie tief in die Lunge gelangen. Diese Rauchteilchen lagern sich auch an Wänden, Böden, Decken und Gegenständen, aber auch an Kleidern, Haaren, Zähnen und menschlicher Haut ab und werden wieder in die Umgebung abgegeben, auch wenn aktuell gar nicht (mehr) geraucht wird (Third-Hand-Smoke).
Erstens ist die Feinstaubbelastung auch in Nichtraucherbereichen deutlich erhöht und gesundheitsgefährdend.
Zweitens widerspricht dies dem Arbeitnehmerschutzgesetz, weil Servicepersonal auch in Raucherbereichen arbeiten muss.
Drittens müssen vor allem Jugendliche vor dem Tabakrauch geschützt werden und ihnen damit ausschließlich rauchfreie Gastronomiebetriebe geboten werden.
Last but not least schafft nur ein generelles Rauchverbot auch wirklich faire Bedingungen für alle Gastronomiebetriebe.
Die Belastung durch Tabakrauch beschneidet lt. WHO (2007) die fundamentalen Rechte und Freiheiten des Menschen auf eine gesunde Umgebung (reine Luft und sauberes Wasser).